Label/Vertrieb über: exil, indigo / Veröffentlichung: 09.02.2004
(peterB) - Hip Hop Flamenkillo hört sich ziemlich gemein an und scheint für die armen Flamen tödlich zu sein ... Schwaches Wortspiel. Flamenkillo ist abgeleitet von Flamenko und soll Ausdruck sein für eine ausgesprochen heftige und moderne Art, Flamenko zu interpretieren. Viel bleibt von der traditionellen Musik nicht über, wenn sich Ojos de Brujo heranwagen und wenn sie dann noch hingehen, das eigentliche Album remixen zu lassen, dann verliert das Ganze seine Bodenhaftung - aber eben nur fast!
Barcelona ist wieder einmal der Schmelztiegel aus dem ODB kommt, hier scheint wirklich der Bär zu brodeln, wie viele andere Veröffentlichungen der letzten Jahre eindrucksvoll gezeigt haben. Nicht nur Leithammel Manu Chao hat hier seine Basis, auch Wagner Pá und die spaßigen Jungs von Dusminguet sind hier zu Hause, der Sampler Zona Bastarda hat da kürzlich einen tollen Eindruck gegeben. Revolutionär gab sich bislang ODB indem sie ihr aktuelles Album Bari nur auf dem eigenen Label vermarkteten und sich von internationalen Großkonzernen fernhielten. Immerhin einen deutschen Vertrieb - mit dem engagierten Dissidenten-Label exil - hat man sich nun für das Original und den brandneuen Remix gegönnt.
Der Remix von Bari wurde vorgenommen von Panko - Mischer der Band und somit bestimmt der beste Analysator für so etwas. Herausgekommen ist eine high tempo (Flamenko!) Gypsi-Funk und Reggae-Rumba Mischung. Global Breakbeats der feinsten Extraklasse, Musik die extrem antreibt und auch spät in der Nacht noch den Hintern zum Wackeln bringt. Neben all diesen elektronisch aufbereiteten Beats und Musikelementen bleibt aber eben die genannte Bodenhaftung bestehen, der Flamenko wird nämlich eben nicht vergessen, sondern taucht immer wieder in Passagen auf und dringt von hinten in das Gehör. Eine musikalische Entdeckungsreise, die beim wiederholten Hören jedes mal neue Elemente zu Tage bringt!
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Getextet im Februar 2004
review © Peter Beckhaus für reggaenode.de
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