Label/Vertrieb über: Roir / Veröffentlichung: 25.08.2003
(peterB) - Manchmal gibt es halt doch so richtige Überraschungen im Briefkasten, sehr überraschend für mich war jedenfalls das Herauspurzeln einer brandneuen CD von Ras Michael & the Sons of Negus. Manch einem wird Ras Michael erstmal gar nix sagen, dabei hat kaum einer eine Stilrichtung des Reggae so beeinflusst wie er: Tiefste Roots Reggae Riddims mit Nyabinghi Drumming und präzisen, gesprochenen Texten sind sein Markenelement. Ras Michael ist ein Rasta, wie er in den Büchern steht, der Mann der gerade frisch aus den Hills herunterzukommen scheint, Ital food anpreist und seinen Zuhörern den RastafarI-Glauben und alle weiteren die glückliche Welt ausmachenden Themen doziert.
Erfreulicherweise hat sich Ras Michael auf A Weh dem a Go Do Wid It nur ein wenig von den oben beschriebenen deepest roots styles verabschiedet. Der Start ist auch gleich komplett A-Capella, nur Michael und seine ihn während des gesamten Albums begleitende Sängerin Natalie Azarad starten mit einem Nyabinghi Medley, gleich danach kommt mich schwer an Gospel und Weihnachtslieder erinnerndes. Genug gepriesen und schon darf die u.a. mit Sly and Robbie besetzte Band zeigen, was sauberer Roots Reggae ist. Ab hier wechselt A Weh dem a Go Do Wid It komplett den Stil, aus dem Nyabinghi Album wird urplötzlich ein an die Wand drückendes Roots und Dub Album.
Mich erinnert Musikqualität und die Mischung aus Ras Michaels Sprechtexten und der Sängerin schwer an Lee Perry's Jamaican E.T.! Ras Michael hat ein beachtenswertes Album gemacht, leider geizt er sehr mit neuen Riddims und bringt für seine Songs immer reichlich ebensogute Versions, hier bräuchte ich mehr musikalische Variation für ein absolutes Lob. Qualität 1a, Varianz 3, gibt nen ebenso doziertes 2,0 für das Album.
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Getextet im Oktober 2003
review © Peter Beckhaus für reggaenode.de
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