Steel Pulse

African Holocaust

Label/Vertrieb über: Nocturne/Rough Trade / Veröffentlichung: 28.06.2004 bei amazon.de zu kaufen

(redI) - Nächstes Jahr feiern Steel Pulse ihr 30-jähriges(!) Jubiläum und gehören somit zu den Urgesteinen des Roots-Reggae. Leicht gemacht wurde es ihnen nie. Im Vereinigten Königreich hatte man es als schwarzer Einwanderer (und bekennender Rasta!) ungleich schwerer auch nur den Hauch einer wie auch immer gearteten Chance zu bekommen. So schlossen sich die Mannen um David Hinds dem Tross der damaligen Alternative an, nämlich der Punk-Bewegung, und tourten mit Bands wie XTC oder den Stranglers. Diese dadurch erreichte Popularität führte dann recht schnell zu einem Signing bei Chris Blackwells "Island Records" und dem legendären Album "Handsworth Revolution". Aus dieser Zusammenarbeit resultierten noch das ähnlich gute "Tribute To The Martyrs" und "Caught You". Dann folgten mäßig bis gute Scheiben bei diversen anderen Plattenfirmen und 1992 das grandiose Live-Album "Rastafari Centennial", welches die Live-Qualitäten der stets politischen Band eins zu eins widerspiegelte. Seitdem veröffentlichten sie hauptsächlich Zusammenstellungen ihrer alten Hits und leider eher unspektakuläre Alben. Mit "African Holocaust" kommen Steel Pulse so frisch daher, wie schon lange nicht mehr. Schon der Opener "Global Warning" gibt die Marschrichtung vor: treibender Roots-Reggae mit systemkritischen Texten. Illustre Gäste wie Capleton und Damian Marley, sowie Tiken Jah Fakoly und Jukie Ranks setzen zusätzlich spezifische Akzente von Dancehall bis Afro-Reggae. Zu keiner Zeit geben Steel Pulse jedoch das musikalische Heft aus der Hand und so entstand deren wohl bestes Album seit dem Bruch mit Island. Ein tolles Artwork mit allen Texten und einem kurzen Abriss afrikanischer Unterdrückungsgeschichte runden das Album zusätzlich ab. Obwohl sie nie wirklich weg waren - ein wirklich gelungenes Comeback!

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Getextet im Juli 2004

review (c) Torsten "Red I" Sarfert für reggaenode.de

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