Island/Universal
(Red I) - Spätestens jetzt muss man für deutschen Dub eine eigene, gut gekühlte Schublade aufmachen. Produzent, Musiker und ehemals "kastrierter Philosoph" Matthias Arfmann wird sich dort zwar nicht hineinpressen lassen wollen. Wohl wird er aber doch mehr oder minder zähneknirschend zugeben müssen, dass sein Album "Dub Decade" wegweisend für die deutsche Dub-Kultur ist. Dreizehn Dub Mixes - davon sechs bis dato unveröffentlicht - von Künstlern wie Patrice, Absolute Beginner, Jan Delay, Zion Train vs. Kastrierte Philosophen, Di Iries u.v.a., verursachen erstauntes und genüssliches Ohrenreiben. Omnipräsent schwebt der Geist von King Tubby und Augustus Pablo über den - vorwiegend deutschen - Produktionen, mit den entsprechend subsonischen Bässen und flirrenden Hall- & Echosounds. Auch Großmeister Lee Perry lässt behutsam grüßen, während Arfmann mit Respekt und Innovation seinen eigenen Sound kultiviert. Bestimmt positiv ausgewirkt hat sich auch die Wahl des Produktionsorts: Hinter dem "Turtle Bay Country Club" auf Oahu, Hawaii verbirgt sich nämlich außer einem Tonstudio auch der gleichnamige Golfclub mitsamt Hotelanlage! Genauso fühlt sich das Album dann auch an: wie eine entspannte Partie Golf nach einem adrenalingeschwängerten Wellenritt in der Tube einer der berüchtigten hawaiianischen Monsterwellen. A propos Surfen: Auch die flashanimierte Label Homepage ist einen Besuch wert. Catch a Dub!
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Getextet im März 2002
review © Torsten "Red I" Sarfert für die reggaenode
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