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Drop the Debt - Streicht die Schulden

Exil VÖ: 24.03.2003 bei amazon.de zu kaufen

(peterB) - Sowas von politisch korrekt wie diese CD hier, das gibt es doch gar nicht! Doch muss man sagen, scheint alles perfekt: Eine Reihe besonders motivierter Künstler, eine Reihe besonders motivierter Produzenten und Labels und am Ende steht ein internationales Werk, das seines Gleichen suchen muss (und vermutlich leider nicht findet).

Und nun mal langsam: Worum geht es? Schuldenerlass für die dritte Welt! Und warum das? Weil es sonst keine wirkliche Zukunft für diese Staaten gibt, die Schuldenlast, die diese Länder gegenüber den reichen Ländern haben, ist so drückend, dass keine eigene Entwicklung möglich ist. Dass zudem ausgerechnet die Staaten die Geldeintreiber sind, die Jahrzehnte in Afrika, Asien und Südamerika als Kolonialmächte kräftig auf die Tube gedrückt haben und die Länder bis zum letzten Rohstoff oder Goldklumpen ausgequetscht haben, macht das ganze nicht gerade besser für die Länder der ersten Welt! Zeit ist es für Veränderung, daher ist 2003 zum so genannten ERLASSJAHR ernannt worden: Zeit die Schulden zu erlassen!

Eine wirklich wunderbare Aktion ist die internationale CD-Reihe Drop the debt. International deswegen, weil es in verschiedenen Ländern verschiedene Ausgaben gibt, die jeweils mit speziellem Booklet aber auch speziellen Tracks ausgestattet wurden. Speziell auf der Deutschen Version Drop the debt - Streicht die Schulden ist mit Was ihr wollt Geld? vom Österreichischen Projekt Thai Stylee (bekannt zum Beispiel auch von der Dancehallfieber Compilation) ein feiner Dancehalltrack enthalten, der die Problematik nochmal sauber zusammenfasst: "Was fällt Euch eigentlich ein????". International, sagte ich, ist Drop the debt und das nicht zu knapp: (Fast) Alle Stücke sind extra für dieses Album entstanden und vor allem speziell hierfür aufgenommen worden. Vielfach tuen sich Musiker zusammmen, die sonst wenig miteinander zu tun haben: Kamerun's Sally Nyolo zusammen mit Shing02 aus Japan, der spassige Chico Cesar aus Brasilien mit den Fabulous Trobadors aus Frankreich und der Reggae Star Tiken Jah Fakily von der Elfenbeinküste mit Tribo de Jah aus Brasilien. Musikalisch ist irgendwie alles bestens: Neben Thai Style und Tiken Jah Fakoly erwärmen auch noch Zędess aus Burkina Faso und Massilia Sound System aus Frankreich die Herzen der Reggae-Fans. Aber gerade auch für stiel-offene Ohren ist der Sampler ein muss: Meiway von der Elfenbeinküste zeigt, dass man auch in Afrikas Westen feinste Tanzmusik für die Dancehall bringen kann ;-), Africa South - eine eigens für die Produktion zusammengestellte Mischung namhafter Südafrikanischer Musiker - präsentiert die schönsten Stimmen vom Kap (Jabu Khanile! Herrlich!) mit mal wieder richtig weichgespültem Südafrika-Pop und am Ende Oliver 'Tuku' Mtukudzi ungewohnt sanft aber gewohnt eindringlich.

Jetzt habe ich das gemacht, was man eigentlich besser nicht tut, wenn man einen Review verfasst: Zu viel geschrieben! Aber was soll ich tun, die CD ist ein MUSS - aus politischen und musikalischen Gründen! Verbreitet die Information und den Sound!

Weitere Informationen:

Getextet im März 2003

review © Peter Beckhaus für reggaenode.de

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