Label/Vertrieb über: Exil, Indigo / Veröffentlichung: 27.10.2003
(peterB) - Das ist vielleicht mal was Verrücktes: Stell dir vor du hast ne Wüste und stellst ne Bühne in die Mitte. So oder so ähnlich muss es aussehen, wenn alljährlich irgendwo im Nichts des westafrikanischen Flächenstaates Mali das Festival au desert stattfindet. Hier gibts jedenfalls keine Probleme mit lärmempfindlichen Nachbarn oder zu wenigen Parkplätzen: Das Kamel wird einfach hinter der nächsten Dühne eingebuddelt. Erstmals dokumentiert wurde nun dieses Fest auf einer umfangreichen CD, bei der Ausschnitte aus den diversen Konzerten des Events zu hören sind. Das Programm ist dabei im übrigen eine lange Liste relativ unbekannter Künstler, zumeist natürlich local player, die hier ihre spezielle Form von Wüstenmusik präsentieren: Aus Mali selbst zum Beispiel Afel Bocum, Omou Sangaré und der durch das fulminante Album "Talking Timbuktu" mit Ry Cooder bekannt gewordene Ali Farka Touré; weitere Musiker aus Mali, Mauretanien und Niger runden die Sahara-Repräsentanz ab. Der Mali Blues und die tiefen Wurzeln der Musik dieser Länder werden in ausgesprochen eindringlichen Konzerthäppchen präsentiert, der absolute Wüstenkoller aus den heimischen Boxen. Aber nicht nur die lokale Wüste wurde im Januar 2003 dort in der Nähe von Timbuktu vorgeführt, auch Amerikanische Gäste aus der desert wurden geladen: Mit "Blackfire" einer amerikanischen Navajo-Rock Band sind auch gänzlich andere Töne zu hören. Abgerundet wird das Album durch den notwendigen Link in die "Westliche" Musik: Mit Robert Plant wird das Kind der afrikanischen Wüstenmusik noch einmal verdeutlicht: Der traurige Blues ....
Eine absolut spannende Dokumentation eines Ereignisses, das einen anregt, dieses Fest im kommenden Januar einmal besuchen zu fahren! Ein Album, dass alle Grenzen überwindet und neue Klanghorizonte präsentiert, Rock'N'Roll!
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Getextet im Dezember 2003
review © Peter Beckhaus für reggaenode.de
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