Label/Vertrieb über: Boa, exil, Indigo / Veröffentlichung: 09.06.2003
(peterB) - Fünf Jahre ist es her, dass der Vater des Afrobeat, der Nigerianer Fela "Anikulapo" Kuti, an AIDS verstorben ist. Afrobeat ist der Ursprung Afrikanischer Club-Musik, der treibende Beat von Felas Schlagzeuger Tony Allen während der "Erfinderjahre" in den siebzigern (Africa 70!) hat Tür und Tor aufgestoßen für eine neue Musikrichtung aus dem Mutterland der Riddims. Clubtunes von heute hören gerne auf die Ansagen der Beats Felas aus den siebzigern. Auch fünf Jahre nach Felas Tod ist Afrobeat weiter dominanter afrikanischer Sound. Hochgehalten wird das Schild vor allem von Fela's Sohn Femi, der inzwischen den Namen "Anikulapo" von seinem Vater übernommen hat. Femi tourt gerne mit seiner fantastischen Band durch unsere Lande und zeigt, was eine Bigband zaubern kann, wenn es schnell gehen soll, denn Afrobeat ist der schnelle Beat! Auch Tony Allen, eben jener Erfinder des eigentlichen Beats, hält das Schil hoch und gibt gleich die Wegrichtung mit, experimentiert er doch immer wieder mit dem Sound und kombiniert mit den eigenen Töchtern: House oder Hip Hop, alles kommt aus dem Afrobeat und wird von Tony wieder mit diesem zusammengeführt.
Wie einflussreich Afrobeat eben auch in der heutigen Zeit noch ist, zeigt ein erstklassiger Sampler unter dem Titel Republic Afrobeat des Spanischen Afrobeat-Verrückten DJ Floro. Hat eben dieser auf der Basis eines dreitägigen Festivals anlässlich des 5. Todestages von FELA (For Ever Lives Afrobeat) eine Reihe von Tracks zusammengestellt, die eben frischer und moderner gar nicht sein können: Tony Allen's "Woman to man" vom Afro-Hop Album "Homecooking" zum Beispiel oder Femi's "Missing Link". Aber viel Spannender eben die Töchter des Afrobeat: Fatboy Slim von den Housemartins zum Beispiel macht den Auftakt mit einem Housetrack, der einen an die Wand nagelt, die Amsterdamer von Zuco 103 mit einem Elektro-Samba, und Felas berühmter Landsmann Keziah Jones vokalisiert Fela's "Suffering & Smiling". Von Vorne bis hinten ein frisches und überraschendes Album, für die nächste Party kann der DJ locker 73 minuten Pause machen, denn so lange läuft der Sampler und wird nicht langweilig.
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Getextet im Juni 2003
review © Peter Beckhaus für reggaenode.de
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