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Wild Dub - Dread meets Punk Rocker

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(redI) - Ende der 70er Jahre erlebte Punk seine Hochphase. Ebenso der Roots Reggae. Beiden Musikstilen lag eine ablehnende Haltung gegenüber politischen Systemen im besonderen und der Weltordnung im allgemeinen zugrunde. So mag es zuerst komisch anmuten, wenn man hört, dass Reggae & Dub seinerzeit die einzigen Musikstile waren, die von den Punks nicht nur toleriert, sondern wie der eigene verehrt wurden. Diese "ideo-logische" Konsequenz des Zusammenwachsens manifestierte sich u.a. in Bob Marley Song "Punky Reggae Party" in dem es heißt: "The Wailers will be there, The Damned, The Jam, The Clash, Maytals will be there, Dr. Feelgood too". Im Gegensatz zu denen von Bob Marley erwähnten Bands sind die Künstler auf "Wild Dub" fast ausnahmslos lupenreine Punk Rocker. Und die Songs sind eine Mischung aus wütenden Punk & New-Wave Tracks, die durch den Dub-Wolf gedreht wurden. The Clash geben ihr von Mikey Dread produzierten "Bankrobber Dub" zum Besten, Billy Idol's ehemalige Band Generation X rotzt knochentrocken und verstörend die wohl erste "weiße" Punk-Dub-Nummer schlechthin aus den Boxen und die großartigen Ruts haben wohl mit dem über sechs-minütigen, bläsergespickten Offbeat-Kracher "Jah War" nicht nur The Police beeinflußt. Weitere hier vertretene Bands, bzw. Solokünstler "in Dub" sind PIL, The Slits, Stiff Little Fingers, Grace Jones (mit Sly & Robbie!) und andere Wegbereiter des Punk. Vivien Goldman - die "Punk-Reggae-Szenenkoryphäe" - steuerte die informativen Liner Notes und den "Private Armies Dub" bei und gibt diesem unverzichtbaren Dokument musikalischer Zeitgeschichte den letzten Schliff und die nötige Hintergrundinformation für alle, die nicht dabei gewesen sind.

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Getextet im Mai 2003

review © Torsten "Red I" Sarfert für reggaenode.de

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