( Elektra /CD)
Was ist das? Ziggy Marley goes Blues and Rock. Die Marley-Kinder, die schon immer bemüht waren, nicht auf ausgetretenen Reggae-Pfaden zu wandeln, haben mit "Spirit of music" ein Album vorgelegt, das nur noch teilweise Reggaegrooves bietet. Stattdessen hat man prominente Mitstreiter aus dem Blues/Rock-Bereich engagiert: Taj Mahal, der auf einigen Stücken die Mundharmonika beisteuert, Don Was als Produzent und sogar Bob Clearmountain, der die Single-Auskopplung "Beautiful day" produzierte. Heraus kommt ein bluesinspiertes Album, das überwiegend ruhig und entspannt klingt und fast den Charakter einer "unplugged session" besitzt. Durch akustische Gitarren, Piano, Mundharmonika, Percussions und sogar Geigen ("13 months of sunshine") entsteht ein unaufdringlicher, natürlicher Sound. Da selbstredend auch viele jamaikanische Bekannte, wie z. B. Chinna Smith, Tyrone Downie, Familyman Barrett, Dean Fraser, Chris Meredith und Squiddly Cole mitwirken, entsteht ein harmonisches Gemisch aus Blues, Rock und Reggae. Der Background mit Cedella und Sharon Marley sowie Erica Newell ist wie immer allererste Sahne. Darüber hinaus macht es den Eindruck, dass Damian und Julian Marley auch langsam zu den Melody Makers zählen, was sich ja schon beim letzten Album abzeichnete. Ebenfalls wie auf den letzten Alben, steuert Stephen Marley auch diesmal mit den Bob Marley Stücken "All day all night" und "High tide or low tide" sowie insbesondere mit der Eigenkomposition "One good spliff" absolute Highlights der CD bei. Textlich macht Ziggy Marley keine Kompromisse. Der neue ungewohnte Sound transportiert weiterhin die message, die man von ihm kennt.
War es die Lust an etwas anderem, war es der Kampf um Markanteile, der zur Produktion dieses Albums führte? Ziggy Marley wird sich sicherlich vorhalten lassen müssen, dass andere besser diese Musik beherrschen. Sei's drum . Diese Produktion wird soundso die Geister scheiden. Für mich trotzdem ein absolut hörenswertes Album. Ungewohnt, jedoch durchgängig gut und mit einigen Perlen versehen.
Die CD ist immer noch nicht in Deutschland erschienen, Bernd hat sie sich direkt aus USA kommen lassen
Mehr informationen zu den Melodymakers bei Julian oder auf melodymakers.com
review © Bernd Lubienetzki (Bochum) for the reggaenode
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