Sinead O'Connor powered by Sly and Robbie |
Konzert in der Kölner Kantine am 15.11.2005
Mannomann, die Riddim Twins stehen auf der Bühne und drücken einen an die Wand. Es ist immer ein Erlebnis, Sly Dunbar an den Drums live hören zu dürfen . Wie ein Uhrwerk gibt er den Beat an und treibt die übrigen Musiker - und haut mit genau dieser Präzision auch wieder exakt dazwischen. Das muss man spüren. Genauso Robbie am Bass, "schau mal er hat sich bewegt", könnte man manchmal sagen, aber kaum einer hat so den Reggae-Bass drauf, wie er.
Musste ja mal gesagt werden, denn nach dem 2,5 Stunden Event in der Kantine bleibt mal wieder der Eindruck, dass man von den Twins nicht genug kriegen kann. Wenn dann noch wie hier mit Sinead O'Connor eine begnadete Sängerin als Front-Frau und natürlich Publikumsmagnet da steht und auf der Bühne eine höchst fröhliche und gelassene Stimmung herrscht, dann ist das der Garant für einen wunderbaren Abend.
Bestimmt empfanden das nicht alle im Publikum so, denn ein überwiegender Teil war wegen der Irischen Sängerin angereist und hat sich den Abend über 40€ pP kosten lassen. Und von "Nothing Compares To You" und anderen Klassikern war nichts zu hören. Heavy Roots Reggae dominierte den Abend. Eine gute halbe Stunde Vorprogramm gönnte sich Sly and Robbie, neben der Bühne unübersehbar die kleine kurzhaarige Sinead, schon zu diesem Zeitpunkt in Tanzlaune und voller Begeisterung (Obwohl dies das 7. Konzert der Tour (Irland, England, Frankreich etc. war) . Meine Befürchtung, dass mit Ihrem Auftritt der Beat deutlich reduziert würde, hat sich ebensowenig bewahrheitet, wie die Hoffnung eines Gros des Publikums, dass noch "anständige" Musik an den Start kommt. Mit Spear's "Jah no dead" im Solo mit dezenter Acoustik-Gitarrenbegleitung gings los, zu meiner neuerlichen Freude hielt sie sich aber nicht lange an der Choreographie des Albums auf sondern brachte zwischendurch umso bessere Versions weiterer Klassiker. Herausragend dabei "Rivers of Babylon" das mit Sicherheit die wenigsten Ihrer Fans mit Reggae verbunden hätten.
Noch Erwähnen sollte man Daryl Thompson an der Lead Guitar: Natürlich wohl bekannt von Black Uhuru und harter Gitarren-Solos am Ende der Konzerte überraschte er durch harmonische Gesangseinlagen und gefühlvolle Gitarrenklänge im Trio mit Sinead.
Text & Fotos: Peter Beckhaus
(c) Peter Beckhaus for the reggaenode
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